Offene Musik-Session

09.03.2012

Es war ein Experiment, aber durchaus ein gelungenes: die erste Musik-Session der Rabenbrüder auf Burg Rabenstein, gemeinsam organisiert vom Burgteam und unserem Ralf. Wenn auch noch nicht ganz so viel Besucher kamen, wie wir uns alle sicher gewünscht hätten, so wurde das Ziel – ein Abend von Musikern für Musiker und Musikbegeisterte – voll erfüllt. Ralf hatte es geschafft, dazu eine illustre Musikerrunde zusammen zu bringen. Damit das Eis gleich recht schnell gebrochen wurde, machten unser Ekke und Jack den Anfang und zwar diesmal keineswegs mit mittelalterlichen Klängen. Sie brachten Songs von Cat Stevens und Stoppok. Unterstützt wurden sie von Ralfs Sohn Wenzel am Saxophon und von Ralf an der Flöte. Beim Auftritt der jungen MA-Folkband Luxuria aus Werder kam dann zum Schluss schon erstes Jam-Feeling auf, als Jack und Ekke den Klassiker „Eiris sazun idisi“ (2. Merseburger Zauberspruch) mit Schießbude und Cister unterstützten. Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt von Saxophon-Legende Manfred Hering, der vom moldawischen Musiker Igor am Piano und von Jack am Schlagzeug unterstützt wurde. Schon bei den ersten Tönen war klar – hier ist ein Meister am Werk. Hering, der heute in Wurzen lebt, gehört laut dem „Jazz Rough Guide“ zu den „namhaftesten freien Improvisatoren der ehemaligen DDR“. Er spielte unter anderem mit bekannten Jazz-Größen zusammen wie Manfred Schulze, Joe Sachse, Baby Sommer oder auch Paul Rutherford. Eine ganz andere Klangfarbe brachten Igor (Akkordeon) und seine Tochter (Gesang) in den Abend. Ihre rhythmusgeladenen Folksongs aus der moldawischen Heimat fuhren in Bein und Ohr. Mit tiefsinnigen, sehr persönlichen, aber auch ungeschminkten Texten aus eigener Feder wartete Enrico auf und begleitete sich dabei auf der Gitarre selbst. Der Songwriter und künstlerische Allrounder brachte mit seinen Liedern eine willkommene Abwechslung. Natürlich gab es auch noch einmal Mittelaltermusik von uns Rabenbrüdern, bevor es dann zur großen Jam-Session ging. Hier spielte jeder nach Lust und Können bei bekannten Standards aus Rock und Pop mit. Das machte nicht nur den beteiligten Musikern Spaß, sondern sichtlich auch dem Publikum. Schön wäre es, wenn sich herumspricht, dass das ein vergnüglicher und interessanter Abend war und bei einer eventuellen Neuauflage das Publikum dann in solchen Massen strömt, das der Rittersaal auf Rabenstein rappelvoll wird.

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